Ehrliche Zahlen, witzige Warnungen und ein bisschen Abenteuermathematik
Ich wollte nur Polarlichter sehen – und plötzlich plante ich ein Luxuswochenende mit Bärenrisiko
Als ich beschloss, nach Spitzbergen zu reisen, dachte ich: „Das wird ein bisschen teurer als Norwegen, aber hey – wie schlimm kann’s schon werden?“
Drei Klicks später war ich in der Preisrealität der Arktis angekommen: Paprika zum Goldpreis, Eisbärenbegegnungen mit Aufpreis und Schneemobiltouren zum Preis eines Kurzurlaubs in Paris.
Und doch: Es lohnt sich. Wenn du weißt, worauf du dich einlässt – und wie du dein Budget gezielt einsetzt – kannst du auf Spitzbergen sogar mehr erleben als irgendwo sonst.
Aber: spontan losreisen, ohne zu rechnen? Keine gute Idee.
Was kostet wie viel – und wie kalkulierst du clever?
✈️ Flüge – der Anfang vom Investitionsplan
Von Deutschland nach Longyearbyen kommst du nur mit Umstieg, meist über Oslo oder Tromsø.
- Economy ab 550 € – mit Hand- und Aufgabegepäck
- SAS Plus ab 670 € – inkl. Lounge, zwei Gepäckstücke, Umbuchung, Snacks
Tipp: Früh buchen, Sommer meiden (teuer!), und flexible Reisedaten nutzen. Je spontaner du bist, desto leerer wird dein Konto.
Unterkunft – schlafen zwischen Rentieren und Radiatoren
Die Hotelpreise schwanken je nach Standard:
Hotelkategorie | Ø Preis pro Person/Nacht |
---|---|
3* Lodge/Guesthouse | ab 100 € |
4* Hotel | ab 150 € |
5* Komfortklasse | ab 210 € |
Wer mit Frühstück, warmem Wasser und einer Heizung ohne Aussetzer klarkommt, findet auch unter 150 €/Nacht solide Optionen.
Reise-Tipp: Früh buchen, Nebensaison (März/April oder September) nutzen – da ist’s günstiger, und du bekommst trotzdem viel Natur.
Essen – teurer als der Flug? Fast.
Lebensmittel müssen importiert werden. Alles.
Daher kostet auch ein Burger schnell mal 25 Euro.
Mahlzeitenart | Ø Tageskosten |
---|---|
Selbstversorgung/Imbiss | ab 14 € |
Touristenrestaurants | ab 25 € |
3-Gänge-Menü & Wein | ab 80 € |
Spar-Hack: Kaufe Snacks im Supermarkt („Svalbardbutikken“), frühstücke üppig im Hotel (meist inkl.) und iss mittags „light“ – das spart nicht nur Geld, sondern auch Arktis-Bauchweh.
Aktivitäten – Erlebnisse mit Preisschild
Spitzbergen ohne geführte Tour ist wie Skifahren ohne Schnee: möglich, aber sinnlos – und gefährlich.
Aktivität | ca. Preis pro Person |
---|---|
Minibustour Longyearbyen | 38 € |
Besuch Svalbard-Brauerei | 42 € |
Eintritt Expedition Museum | 13 € |
Zechentour | ab 80 € |
Nordlicht-/Mitternachtssonnen-Tour | ab 120 € |
Hundeschlittenfahrt | ab 150 € |
Gletscherkreuzfahrt | ab 250 € |
Schneemobil-Safari | ab 350 € |
Tipp: Kombitouren lohnen sich – und einige Anbieter gewähren Rabatt ab zwei Buchungen.
Auch kostenlose Aktivitäten gibt’s: Polarlichter gucken vom Hotelparkplatz zum Beispiel – kostet nichts, liefert Gänsehaut.
Transport – Gehen ist gut, frieren nicht
Longyearbyen ist klein, aber nicht immer fußfreundlich. Minusgrade, Eis und Eisbären sind ernstzunehmende Gegenspieler.
Transportmittel | ca. Preis |
---|---|
Airport-Shuttle | 5–8 € |
Taxi Stadt – Hotel | ab 10 € |
Mietwagen (1 Tag) | ab 100 € |
Alternative: Manche Touranbieter holen dich ab – also vorher fragen und sparen.
Was kostet eine Woche Spitzbergen pro Person?
Kategorie | Sparbudget | Komfortbudget | Luxusbudget |
---|---|---|---|
Flug | ab 550 € | ab 670 € | ab 670 € |
Unterkunft | ab 700 € | ab 1.050 € | ab 1.470 € |
Aktivitäten | ab 90 € | ab 560 € | ab 1.050 € |
Transport | ab 14 € | ab 35 € | ab 300 € |
Mahlzeiten | ab 98 € | ab 175 € | ab 560 € |
Gesamt (7 Tage) | ab 1.452 € | ab 2.490 € | ab 4.050 € |
Fazit: Du kannst mit unter 1.500 € eine solide Arktiswoche erleben – oder dir für 4.000 € das Komplettpaket inklusive Gänsehaut, Gourmetmenü und Gletscherblick gönnen.
Experten-Tipps, die dein Budget retten
- Drop-in-Angebote wie die Sauna „SvalBad“ sind günstiger als Exklusivbuchungen
- Reise im März – ideal für Nordlichter, Nebensaisonpreise und Sonnenfest
- Kostenlose Highlights nicht unterschätzen:
– Schneeblind starren auf Rentierherden
– Museumsbesuch statt Schneemobil
– Fototour zu Fuß (mit Guide!)
✅ Fazit: Spitzbergen ist teuer – aber jeden Cent wert
Wenn du vor dem Urlaub Google nach „Warum ist Spitzbergen so teuer?“ fragst, bekommst du ehrliche Antworten.
Wenn du aber nach dem Urlaub jemandem erzählst, du hättest für 38 € die nördlichste Brauerei der Welt besucht – fühlst du dich plötzlich steinreich.
Die Frage ist nicht: „Was kostet mich das?“
Die Frage ist: „Was bekomme ich dafür?“
Und darauf gibt es nur eine Antwort: Einen Ort, der dich verändert.
❓ FAQ – Was du noch wissen willst
1. Gibt es günstigere Monate?
Ja – März, April und September sind günstiger als Juni–August. Winter ist günstiger, aber weniger Aktivitäten möglich.
2. Kann ich selbst kochen?
Ja – einige Unterkünfte bieten Küchen oder Kochnischen. Das spart enorm.
3. Ist ein Mietwagen sinnvoll?
Eher nicht – es gibt nur wenige Straßen. Für Ausflüge besser geführte Touren buchen.
4. Brauche ich Bargeld?
Nein. Alles läuft über Karte – auch das Bier.
5. Lohnt sich eine Reise mit kleinerem Budget?
Definitiv! Auch mit 130 € pro Tag kannst du viel erleben – nur eben mit Schlafmaske statt Zimmerservice.